Unter der Leitung von Prof. Dr. Julia Lübke (EBS Universität) und Prof. Dr. Sebastian Omlor (Philipps-Universität Marburg) erforschen Wissenschaftler:innen aus Rechtswissenschaften, Wirtschaftsinformatik, Soziologie und Politikwissenschaften die normativen, rechtspolitischen und technisch-konzeptionellen Implikationen des Phänomens der Tokenisierung für die Finanzmärkte.

Die Tokenisierung – die rechtssichere Verknüpfung von Vermögenswerten mit Blockchain-Token – bildet ein zentrales Innovations- und Anwendungsfeld der Blockchain-Technologie. Geschaffen werden kann auf diese Weise ein Wertpapier im funktionalen Sinn, das ohne die klassische Urkunde in Papierform auskommt. Eine besondere Bedeutung kommt der Tokenisierung im Bereich der Finanzmärkte zu, da in der Folge ein deutlich erweiterter Kreis von Vermögenswerten verkehrsfähig und handelbar werden kann; zugleich könnten durch den Wegfall von Intermediären und die weitere Prozessautomatisierung sichtbare Effizienzvorteile gezogen werden. Eine Schlüsselrolle kommt der Tokenisierung besonders mit Blick auf Decentralized Finance (DeFi) zu.

Ausgehend vom geltenden Recht und insbesondere von der begrenzten Einführung elektronischer Wertpapiere durch das Gesetz über elektronische Wertpapiere vom Juni 2021 wird die Projektgruppe rechtlich fundierte und ökonomisch sowie technisch abgesicherte Gesetzgebungsvorschläge erarbeiten.