Anwälte der Zukunft: Neue Technologien und ihr Einfluss auf das Arbeitsgebiet der Juristen

EBS: Der EBS Law Congress ist einer der größten studentischen Jura-Kongresse in Deutschland. Was reizte Euch an der Aufgabe, ihn mit zu organisieren?
Tobias: Der Law Congress ist für mich ein wichtiges Aushängeschild der EBS. Als Organisator repräsentiert man damit auch die Uni nach außen. Außerdem bringt es Spaß: Man übernimmt vielseitige Aufgaben und ist ganz nah dran an den Kanzleien und deren Projekten.
Zoe: Ich finde es großartig, dass wir Studenten an der EBS die Möglichkeit haben, eine so interessante Veranstaltung selbstverantwortlich zu organisieren. Wir haben dieses Jahr daran gearbeitet, den Kongress deutschlandweit noch weiter zu etablieren und mehr externe Studenten für die Teilnahme zu begeistern.
EBS: Die Vorbereitung eines solchen Kongresses dauert ein Jahr. Was waren Eure zentralen Aufgaben?
Tobias: Nach dem Kongress ist vor dem Kongress. Direkt nach dem alten Kongress wird ein neues Team gewählt. Datum, Thema und Budgetierung werden festgelegt. Ab Januar heißt es dann schon: Partnerakquise! Sponsoren und Referenten müssen gesucht werden.
EBS: Und was war die größte Herausforderung dabei?
Tobias: Die finanzielle Dimension des Kongresses und die Verantwortung, die damit einhergeht, das war mir am Anfang noch nicht so klar. Wenn dann die ersten Rechnungen der Dienstleiter (Technik, Catering etc.) kommen, dann kann einem schon mulmig zumute werden. Man spürt die enorme Verantwortung, die man trägt!
EBS: Was war Euer persönliches Highlight?
Zoe: Mich macht besonders stolz, dass wir den Kongress im Team so gelungen realisiert haben und sich die investierte Arbeit gelohnt hat. Wenn die Veranstaltung bei den Gästen dann auch noch gut ankommt, freuen wir uns umso mehr.
EBS: Wie seid Ihr auf das diesjährige Thema „Recht neuer Technologien“ gekommen?
Tobias: „Recht neuer Technologien“ ist gerade DAS Thema der Wirtschaft. Wir wollten eine Plattform bieten für das, was die Wirtschaft akut beschäftigt. Darüber hinaus wollten wir aber nicht nur rein juristische, sondern auch Einblicke in die Technik selbst geben. Hierfür konnten wir Unternehmen wie zum Beispiel SAP gewinnen.
EBS: Welche zentralen Fragen wurden auf der Veranstaltung diskutiert?
Tobias: Vor welche Herausforderungen stellt der technologische Fortschritt und die Digitalisierung Juristen? Wie verändert sich dadurch auch die Rolle eines Juristen in den nächsten zehn, zwanzig Jahren? Zum Beispiel vertrat Kai Jacob von SAP die These, dass es in Zukunft keinen Unterschied mehr zwischen Inhouse- und Kanzlei-Juristen geben wird.
EBS: Was nehmt Ihr für Euch persönlich für den weiteren Karriereweg mit?
Zoe: Der größte Lerneffekt war, zwischen der Leitungsfunktion und dem Teamplayer zu wechseln. Aber ich habe zum Beispiel auch gelernt, mein Zeitmanagement möglichst effizient zu gestalten und strukturiert und pragmatisch an Problemstellungen heranzugehen. Die Entwicklung und Anwendung von solchen „Soft Skills“ ist, denke ich, gerade für das spätere Berufsleben sehr nützlich.
Tobias: Manchmal muss man vielleicht einfach ins kalte Wasser geschmissen werden. Dadurch habe ich Kontaktängste zu großen Kanzleien verloren und es fällt mir jetzt leichter, auf Menschen zuzugehen.
Vielen Dank für das Gespräch!